I. Anwendbarkeit
Anwendbar bei Willenserklärungen; analog bei geschäftsähnlichen Handlungen.
II. Anfechtungsgrund
1. Inhaltsirrtum
Bei einem Inhaltsirrtum gem. § 119 Abs. 1 Alt. 1 BGB irrt der Erklärende über den objektiven Sinn der von ihm verwendeten Erklärungszeichen. Er misst ihnen eine andere Bedeutung oder Tragweite bei, als ihnen objektiv zukommt.
1Gergen in: Herberger/Martinek/Rüßmann u.a., jurisPK-BGB, 8. Aufl. 2017, § 119 BGB, Rn. 19; Arnold in: Erman, BGB, 15. Aufl. 2017, § 119 BGB, Rn. 23.2. Erklärungsirrtum
Ein Erklärungsirrtum gem. § 119 Abs. 1 Alt. 2 BGB liegt vor, wenn der Erklärende die Erklärungszeichen verwechselt, indem er sich verspricht, vergreift oder verschreibt.2Münchener Kommentar-BGB/Armbrüster, Band 1, 6. Auflage München 2012, § 119, Rn. 46; Staudinger/Singer (2017) Vorbem zu §§ 116–144, Rn. 29.
III. Anfechtungserklärung
Die Anfechtungserklärung gem. § 143 BGB ist eine einseitig empfangsbedürftige Willenserklärung, die erkennen lässt, dass der Anfechtungsberechtigte seine vorangehende Erklärung nicht gelten lassen will. Der ausdrückliche Gebrauch des Wortes "anfechten" ist nicht erforderlich.3Staudinger/Herbert Roth (2015) BGB § 143, Rn. 2; Münchener Kommentar-BGB/Busche, 6. Auflage München 2012, § 143, Rn. 2.; Jauernig/Jauernig, 14. Auflage München 2011 § 143 Rn. 2f; BGHZ 91, 324, 331; OLG München MMR 2003, 274 mit Anm Hoffmann; LG Kiel SchlHA 2004, 308, 309; Pfeifer JuS 2004, 694, 698; BGHZ 91, 324, 331.
IV. Anfechtungsfrist
§ 121: unverzüglich, d.h. ohne schuldhaftes Zögern
V. Kein Ausschluss
VI. Rechtsfolgen
1. Nichtigkeit von Anfang an (ex tunc) gem. § 142 BGB
Ausnahme bei in Vollzug gesetzten Dauerschuldverhältnissen, dann nur ex nunc
2. Schadensersatz gem. § 122 BGB
Quellen:
[1] Gergen in: Herberger/Martinek/Rüßmann u.a., jurisPK-BGB, 8. Aufl. 2017, § 119 BGB, Rn. 19; Arnold in: Erman, BGB, 15. Aufl. 2017, § 119 BGB, Rn. 23.
[2] Münchener Kommentar-BGB/Armbrüster, Band 1, 6. Auflage München 2012, § 119, Rn. 46; Staudinger/Singer (2017) Vorbem zu §§ 116–144, Rn. 29.
[3] Staudinger/Herbert Roth (2015) BGB § 143, Rn. 2; Münchener Kommentar-BGB/Busche, 6. Auflage München 2012, § 143, Rn. 2.; Jauernig/Jauernig, 14. Auflage München 2011 § 143 Rn. 2f; BGHZ 91, 324, 331; OLG München MMR 2003, 274 mit Anm Hoffmann; LG Kiel SchlHA 2004, 308, 309; Pfeifer JuS 2004, 694, 698; BGHZ 91, 324, 331.