I. Tatbestand
1. Objektiver Tatbestand
a) Tatobjekt
(1) Sache
Sachen sind körperliche Gegenstände. Der strafrechtliche Sachbegriff ist strafrechtsautonom zu bestimmen und von Vorgaben des bürgerlichen Rechts unabhängig.
1RGSt 32, 179; Graul JuS 2000, 215; Kießling NJW 1969, 533, 534..(2) fremd
Fremd sind alle Sachen, die im Tatzeitpunkt zumindest auch im Eigentum eines anderen stehen und nicht herrenlos sind.
2BGH v. 20.9.2005 - 3 StR 295/05, NJW 2006, 72; BGHSt 6, 377 (378) = BGH NJW 1954, 1292; Beck'scher Online Kommentar StGB, v. Heintschel-Heinegg 33. Edition, § 242, Rn. 6.(3) beweglich
Beweglich sind alle Sachen, die tatsächlich von ihrem ursprünglichen Ort fortbewegt werden können. Das Tatbestandsmerkmal „beweglich“ ist strafrechtsautonom zu bestimmen und von zivilrechtlichen Vorgaben unabhängig. Es reicht aus, wenn die Sachen erst beweglich gemacht werden können. 3Schönke/Schröder/Eser/Bosch Rn. 11, LG Karlsruhe NStZ 1993, 543
b) Tathandlung Wegnahme
Unter Wegnahme ist der Bruch fremden Gewahrsams und die Begründung neuen Gewahrsams, der nicht notwendig tätereigener sein muss, zu verstehen.4Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 168 Rdn. 3.
Unter Gewahrsam ist die tatsächliche Sachherrschaft eines Menschen über eine Sache zu verstehen, die von einem natürlichen Herrschaftswillen getragen ist und dessen Reichweite sich nach der Verkehrsanschauung richtet.5BGHSt 40, 23; Rengier, StrafR BT I, 16. Auflage München 2014, § 2 Rdn. 11; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 242 Rdn. 8a.
Gewahrsam wird gebrochen, wenn der fremde Gewahrsam ohne oder gegen den Willen des Gewahrsamsinhabers aufgehoben wird. 6Rengier, StrafR BT I, 16. Auflage München 2014, § 2 Rdn. 31; Lackner/Kühl, 27. Auflage München 2011, § 242 Rdn. 14.
Neuer Gewahrsam ist die tatsächliche Herrschaft über die Sache, deren Ausübung keine großen Hindernisse im Wege stehen.7BGH NStZ 1988, 270; BGHSt 16, 271; Wessels/Hillenkamp, StrafR BT II, 36. Auflage Heidelberg 2013, Rn. 109.
c) Kausalität
Eine Handlung ist nach der conditio-sine-qua-non-Formel kausal, wenn sie nicht hinweg gedacht werden kann, ohne dass der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfiele.
8RGSt 1, 373; BGHSt 1, 332.d) Objektive Zurechnung
Dem Täter ist ein von ihm verursachter Taterfolg nur dann objektiv zuzurechnen, wenn er eine rechtlich missbilligte Gefahr geschaffen hat, die sich im tatbestandlichen Erfolg realisiert hat und nicht völlig außerhalb der allgemeinen Lebenserfahrung liegt.9OLG Karlsruhe NJW 1976, 1853; Rengier, StrafR AT, 5. Auflage München 2013, § 13 Rdn. 46.
2. Subjektiver Tatbestand
a) Vorsatz bzgl. der objektiven Tatbestandes
Vorsatz ist der Wille zur Verwirklichung eines Straftatbestandes in Kenntnis aller seiner objektiven Tatumstände.
10BGHSt 19, 295, 298; BGHSt 36, 1, 9 f.; BGHSt 51, 100, 119; Wessels/Beulke/Satzger, StrafR AT, 43. Auflage Heidelberg 2013, Rn. 203.b) Zueignungsabsicht
Aneignungsabsicht liegt vor, wenn der Täter bei der Wegnahme beabsichtigen, sich oder einem Dritten zumindest vorübergehend eine eigentümerähnliche Verfügungsgewalt über die Sache anzumaßen.11Wessels/Hillenkamp, StrafR BT II, 36. Auflage Heidelberg 2013, Rn 150; MüKo-StGB/Schmitz, 2. Auflage München 2012, § 242 Rn 141 ff; Beck'scher Onlinekommentar-StGB/Wittig, 23. Edition, München 2014, § 242 Rdn. 35.
Der Enteignungsvorsatz bedeutet zumindest einen Eventualvorsatz hinsichtlich der faktischen Verdrängung des Eigentümers aus seiner Position und grenzt zur bloßen Gebrauchsanmaßung ab.12Beck'scher Onlinekommentar-StGB, § 242 Rdn. 30; Fischer § 242 StGB, Rn. 33; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 242 StGB, Rn 25.
c) Rechtswidrigkeit der Zueignung
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
IV. Strafantrag, § 247 StGB
V. Ergebnis
Quellen:
[1] RGSt 32, 179; Graul JuS 2000, 215; Kießling NJW 1969, 533, 534..
[2] BGH v. 20.9.2005 - 3 StR 295/05, NJW 2006, 72; BGHSt 6, 377 (378) = BGH NJW 1954, 1292; Beck'scher Online Kommentar StGB, v. Heintschel-Heinegg 33. Edition, § 242, Rn. 6.
[3] Schönke/Schröder/Eser/Bosch Rn. 11, LG Karlsruhe NStZ 1993, 543
[4] Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 168 Rdn. 3.
[5] BGHSt 40, 23; Rengier, StrafR BT I, 16. Auflage München 2014, § 2 Rdn. 11; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 242 Rdn. 8a.
[6] Rengier, StrafR BT I, 16. Auflage München 2014, § 2 Rdn. 31; Lackner/Kühl, 27. Auflage München 2011, § 242 Rdn. 14.
[7] BGH NStZ 1988, 270; BGHSt 16, 271; Wessels/Hillenkamp, StrafR BT II, 36. Auflage Heidelberg 2013, Rn. 109.
[8] RGSt 1, 373; BGHSt 1, 332.
[9] OLG Karlsruhe NJW 1976, 1853; Rengier, StrafR AT, 5. Auflage München 2013, § 13 Rdn. 46.
[10] BGHSt 19, 295, 298; BGHSt 36, 1, 9 f.; BGHSt 51, 100, 119; Wessels/Beulke/Satzger, StrafR AT, 43. Auflage Heidelberg 2013, Rn. 203.
[11] Wessels/Hillenkamp, StrafR BT II, 36. Auflage Heidelberg 2013, Rn 150; MüKo-StGB/Schmitz, 2. Auflage München 2012, § 242 Rn 141 ff; Beck'scher Onlinekommentar-StGB/Wittig, 23. Edition, München 2014, § 242 Rdn. 35.
[12] Beck'scher Onlinekommentar-StGB, § 242 Rdn. 30; Fischer § 242 StGB, Rn. 33; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 242 StGB, Rn 25.