I. Etwas erlangt
Ein vermögenswerter Vorteil ist jede Verbesserung der Vermögenslage des Schuldners.1BGH 192, 204, 214; Staudinger/Stephan Lorenz (2007) BGB § 812, Rn. 65; RGZ 151, 123, 127.
II. durch Leistung des Gläubigers
Leistung i.S.d. § 812 BGB ist jede bewusste und zweckgerichtete Mehrung fremden Vermögens.
2BGHZ 40, 272, 277.III. Nichteintritt des mit der Leistung bezweckten Erfolgs
Nach der condictio ob rem gem. § 812 Abs. 1 S. 2 Alt. 2 BGB kann eine Leistung zurückgefordert worden, wenn ein bezweckter nicht eingetreten ist. Für die condictio ob rem ist nach allgemeiner Meinung erforderlich, dass über den mit jeder Leistung notwendig verfolgten Zweck hinaus ein besonderer zukünftig eintretender Erfolg rechtlicher oder tatsächlicher Natur nach dem Inhalt des Rechtsgeschäfts von den Beteiligten voraussetzt wurde, aber nicht eingetreten ist.3Beck'scher Onlinekommentar-BGB/Wendehorst, 31. Edition, 2015, § 812 Rn. 96; P. Buck-Heeb in: Erman, BGB, 14. Aufl. 2014, § 812 BGB, Rn. 50; Martinek in: Herberger/Martinek/Rüßmann u.a., jurisPK-BGB, 8. Aufl. 2017, § 812 BGB, Rn. 61.
IV. Kein Ausschluss
1. § 815 BGB
2. § 817 S. 2 BGB
V. Rechtsfolge
1. Herausgabe des Erlangten gem. § 812 Abs. 1 S. 1 BGB
2. ggf. Herausgabe von Nutzungen / Surrogaten, § 818 I BGB
3. ggf. Wertersatz, § 818 II BGB
4. ggf. verschärfte Haftung gem. § 819 BGB oder § 820 BGB
VI. Erlöschen
- insb. Einrede der Entreicherung, § 818 III BGB
Entreicherung ist der Zustand, der entsteht, wenn der vormals Bereicherte nunmehr nicht mehr bereichert ist, sodass ein Anspruch auf Herausgabe oder Wertersatz ausgeschlossen ist. Nach Auffassung der Rechtsprechung sind alle adäquat kausal auf dem Bereicherungsvorgang beruhenden Vermögenseinbußen des Bereicherungsschuldners als Entreicherung vom Herausgabeanspruch abzuziehen. Nach Ansicht der herrschenden Lehre müssen darüber hinaus die Aufwendungen oder sonstigen vermögensmindernden Betätigungen des Bereicherungsschuldners gerade auf sein Vertrauen in die Beständigkeit des Erwerbs zurückzuführen sein.4 BGHZ 1, 75-83; BGHZ 118, 383-394; OLG Hamm v. 02.02.1995 - 21 U 113/94 - NJW-RR 1995, 1010-1013.
Quellen:
[1] BGH 192, 204, 214; Staudinger/Stephan Lorenz (2007) BGB § 812, Rn. 65; RGZ 151, 123, 127.
[2] BGHZ 40, 272, 277.
[3] Beck'scher Onlinekommentar-BGB/Wendehorst, 31. Edition, 2015, § 812 Rn. 96; P. Buck-Heeb in: Erman, BGB, 14. Aufl. 2014, § 812 BGB, Rn. 50; Martinek in: Herberger/Martinek/Rüßmann u.a., jurisPK-BGB, 8. Aufl. 2017, § 812 BGB, Rn. 61.
[4] BGHZ 1, 75-83; BGHZ 118, 383-394; OLG Hamm v. 02.02.1995 - 21 U 113/94 - NJW-RR 1995, 1010-1013.