I. Tatbestand
1. Objektiver Tatbestand
a) Tatbestand des § 223 StGB
b) Gefährliche Mittel / Begehungsweise
1) Nr. 1: Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen
Gift ist jeder organische oder anorganische Stoff, der durch chemische oder chemisch-physikalische Wirkung die Gesundheit schädigen kann.
1BGHSt 15, 113; BGHSt 32, 130; Rengier, StrafR BT II, 15. Auflage München 2014, § 14 Rdn. 9; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 224 Rdn. 1a; Zöller in: Leipold/Tsambikakis/Zöller, Anwaltkommentar StGB, 2. Aufl. 2015, § 224 Gefährliche Körperverletzung, Rn. 3.2) Nr. 2: Waffe oder anderes gefährliches Werkzeug
Unter „Waffe“ ist eine solche im technischen Sinn zu verstehen, die zwecks Kampfunfähig-Machung, Verletzung oder Tötung gefertigt wurde, also Schuss-, Hieb-, Stich- oder Wurfwaffen. Sie müssen von vornherein dazu bestimmt sein, (nicht notwendigerweise Menschen) zumindest erhebliche Verletzungen zuzufügen.2BGH NStZ 2001, 532; BGH NJW 1998, 3130.
Gefährliches Werkzeug ist jeder bewegliche Gegenstand, der nach seiner objektiven Beschaffenheit und der Art seiner Verwendung im konkreten Fall dazu geeignet ist, erhebliche Verletzungen zuzufügen.3BGH, StV 2002, 21; MüKo-StGB/Hardtung, 2. Auflage München 2011, § 224 Rn. 19.
3) Nr. 3: hinterlistiger Überfall
Ein Überfall i.S.d. § 224 Abs. 1 Nr 3 StGB ist jeder plötzliche unerwartete Angriff auf einen Ahnungslose. Hinterlistig ist dieser, wenn der Täter seine wahre Absicht planmäßig berechnend verdeckt, um gerade dadurch dem Angegriffenen die Abwehr zu erschweren. Allein das Ausnutzen des Überraschungsmoments ist nicht ausreichend. Hinterlist erfordert keinen Angriff aus dem Hinterhalt und ist auch nicht beim bloßen Ausnutzen eines Überraschungsmoments gegeben, sondern erfordert, dass der Täter zur Verschleierung des Angriffs weitere Maßnahmen getroffen hat.
4RGSt 65, 66; BGH GA 1961, 241; RGSt 2, 74; BGH NStZ 2005, 40; Münchener Kommentar StGB/Hardtung, 2. Aufl. 2012, § 224 Rn. 29; Fischer StGB, 64. Aufl. 2017, § 224 Rn. 10; Wessels/Hettinger Strafrecht BT I, 40. Aufl. 2016, Rn. 279; MK/Hardtung, § 224 Rn. 29.4) Nr. 4: gemeinschaftliche Begehung mit einem anderen Beteiligten
Gemeinschaftlich wird eine Körperverletzung begangen, wenn mindestens zwei Personen einverständlich zusammenwirken und dem Opfer im Tatortbereich unmittelbar gegenüberstehen, wobei es ausreich, wenn lediglich einer die Körperverletzung unmittelbar ausführt, sofern der andere oder die anderen zu dieser zumindest aktiv Beihilfe leisten.
5BGH StV 1994, 542; NStZ 2011, 576, 577; Rengier, StrafR BT II, 15. Auflage München 2014, § 4 Rdn. 46; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 224 Rdn. 7.5) Nr. 5: lebensgefährdende Behandlung
Eine lebensgefährdende Behandlung liegt bei einer Begehungsweise, die nach den Umständen des konkreten Falles wie der Art, Dauer und Stärke der Einwirkung objektiv generell geeignet ist, das Opfer in Lebensgefahr zu bringen.6BGHSt 2, 160; BGH NJW 2002, 3265; BGH NStZ 2004, 618; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 224 Rdn. 8.
c) Kausalität
Eine Handlung ist nach der conditio-sine-qua-non-Formel kausal, wenn sie nicht hinweg gedacht werden kann, ohne dass der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfiele.
7RGSt 1, 373; BGHSt 1, 332.d) Objektive Zurechnung
Dem Täter ist ein von ihm verursachter Taterfolg nur dann objektiv zuzurechnen, wenn er eine rechtlich missbilligte Gefahr geschaffen hat, die sich im tatbestandlichen Erfolg realisiert hat und nicht völlig außerhalb der allgemeinen Lebenserfahrung liegt.8OLG Karlsruhe NJW 1976, 1853; Rengier, StrafR AT, 5. Auflage München 2013, § 13 Rdn. 46.
2. Subjektiver Tatbestand
Vorsatz ist der Wille zur Verwirklichung eines Straftatbestandes in Kenntnis aller seiner objektiven Tatumstände.
9BGHSt 19, 295, 298; BGHSt 36, 1, 9 f.; BGHSt 51, 100, 119; Wessels/Beulke/Satzger, StrafR AT, 43. Auflage Heidelberg 2013, Rn. 203.II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
IV. Ergebnis
Quellen:
[1] BGHSt 15, 113; BGHSt 32, 130; Rengier, StrafR BT II, 15. Auflage München 2014, § 14 Rdn. 9; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 224 Rdn. 1a; Zöller in: Leipold/Tsambikakis/Zöller, Anwaltkommentar StGB, 2. Aufl. 2015, § 224 Gefährliche Körperverletzung, Rn. 3.
[2] BGH NStZ 2001, 532; BGH NJW 1998, 3130.
[3] BGH, StV 2002, 21; MüKo-StGB/Hardtung, 2. Auflage München 2011, § 224 Rn. 19.
[4] RGSt 65, 66; BGH GA 1961, 241; RGSt 2, 74; BGH NStZ 2005, 40; Münchener Kommentar StGB/Hardtung, 2. Aufl. 2012, § 224 Rn. 29; Fischer StGB, 64. Aufl. 2017, § 224 Rn. 10; Wessels/Hettinger Strafrecht BT I, 40. Aufl. 2016, Rn. 279; MK/Hardtung, § 224 Rn. 29.
[5] BGH StV 1994, 542; NStZ 2011, 576, 577; Rengier, StrafR BT II, 15. Auflage München 2014, § 4 Rdn. 46; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 224 Rdn. 7.
[6] BGHSt 2, 160; BGH NJW 2002, 3265; BGH NStZ 2004, 618; Lackner/Kühl, 28. Auflage München 2014, § 224 Rdn. 8.
[7] RGSt 1, 373; BGHSt 1, 332.
[8] OLG Karlsruhe NJW 1976, 1853; Rengier, StrafR AT, 5. Auflage München 2013, § 13 Rdn. 46.
[9] BGHSt 19, 295, 298; BGHSt 36, 1, 9 f.; BGHSt 51, 100, 119; Wessels/Beulke/Satzger, StrafR AT, 43. Auflage Heidelberg 2013, Rn. 203.