Gutgläubigkeit
§ 932 Abs. 2 BGB beinhaltet eine Definition der Gutgläubigkeit in Form einer „Negativformulierung“. Ist dem Erwerber bekannt oder grob fahrlässig unbekannt, dass die Sache dem Veräußerer nicht gehört, ist er nicht gutgläubig. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Erwerber gutgläubig ist, wenn er davon ausgeht, dass dem Veräußerer die Sache gehört, d.h. dass dieser Eigentümer ist und er die abweichende Rechtslage nicht kennt oder nicht kennen muss. Die Gutgläubigkeit muss auf das Eigentum des Veräußerers gerichtet sein. Ein darüber hinaus gehender Schutz eines guten Glaubens an die Verfügungsbefugnis oder an die Geschäftsfähigkeit des Veräußerers wird von
§ 932 BGB nicht umfasst.
1RG v. 13.02.1928 - VI 317/27 - RGZ 120, 170, 174; BGH v. 12.10.1976 - VI ZR 172/75 - NJW 1977, 622-624; BGH v. 25.04.1988 - II ZR 17/87 - - ZIP 1988, 829; Beckmann in: Herberger/Martinek/Rüßmann u.a., jurisPK-BGB, 8. Aufl. 2017, § 932 BGB, Rn. 10; Schulze-BGB/Schulte-Nölke, 8. Auflage Baden-Baden 2014, § 932 Rn.1.Quellen:
[1] RG v. 13.02.1928 - VI 317/27 - RGZ 120, 170, 174; BGH v. 12.10.1976 - VI ZR 172/75 - NJW 1977, 622-624; BGH v. 25.04.1988 - II ZR 17/87 - - ZIP 1988, 829; Beckmann in: Herberger/Martinek/Rüßmann u.a., jurisPK-BGB, 8. Aufl. 2017, § 932 BGB, Rn. 10; Schulze-BGB/Schulte-Nölke, 8. Auflage Baden-Baden 2014, § 932 Rn.1.